Nie mehr wie es war Kritik In dem bedrückend realitätsnahen Elterndrama von Johannes Fabrick findet ein Vater heraus, dass er 16 Jahre lang ein Kuckuckskind groß gezogen hat. Kaum jemand dreht so traurige Filme wie der Österreicher Johannes Fabrick. Seine Dramen kreisen stets um existenzielle Fragen: Mal geht es um die Leere, die der Freitod eines geliebten Menschen hinterlässt („„, Grimme-Preis), mal will eine krebskranke Frau dafür sorgen, dass ihr Mann nach ihrem Tod nicht alleine ist („„). Im Unterschied zu vielen anderen Werken Fabricks, in denen oft die Hauptrolle spielt, ist die zentrale Figur in „Nie mehr wie es war“ ein Mann: Thomas () entdeckt eines Tages zufällig, dass er nicht der biologische Vater seines 16jährigen Sohnes Milan (Matti Schmidt-Schaller) sein kann.
„Nie mehr wie es war“ (ZDF) erzählt von einer Lebenslüge, vornehmlich aus der Perspektive des gekränkten Ehemannes, der es nicht ertragen kann, dass. Nie mehr wie es war im Fernsehen - TV-Drama. Tomas und Nike betreiben seit Jahren eine Musikkneipe. Während Nike ehrgeizig auch andere Perspektiven.
Und nicht nur das: Ein Brief seiner Frau Nike () an den Kindsvater lässt ihn vermuten, dass er all die Jahre bloß ein Platzhalter war. Fritz Karl vermittelt fast schon schmerzlich glaubwürdig, wie Thomas quasi über Nacht komplett den Boden unter den Füßen verliert, als ihm klar wird, dass ihn seine Frau 17 Jahre lang belogen hat. Mit radikaler Konsequenz zerstört Thomas auch den Rest Gemeinsamkeit: Er zieht aus, schließt das gemeinsame Münchener Szenelokal und beantragt die Scheidung. Gleichzeitig leidet er unter der Trennung gerade von Milan.
Als der Junge ihn mit einer anderen Frau sieht, klaut er Thomas‘ Auto und macht sich aus dem Staub; die Sorge um den Sohn bringt die Eltern zumindest vorübergehend wieder zusammen. Das Drehbuch stammt von Britta Stöckle, die für Fabrick neben „Pass gut auf ihn auf!“ auch das Trinkerdrama „“ geschrieben hat.
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Abgesehen vom völlig unnötigen Cliffhanger-Auftakt mit anschließender langer Rückblende – der Film beginnt mit Nikes Sorge, Milan könne sich von einer bestimmten Brücke stürzen – verzichtet der Regisseur wie gewohnt auf jede emotionale Effekthascherei; dank Karls intensivem Spiel ist der empathische Faktor groß genug. Weil Thomas als positiver, lebensfreudiger Mensch eingeführt wird, der gerade zu seinem Sohn ein inniges Verhältnis hat, können es sich Fabrick und Stöckle auch erlauben, die Figur zu demontieren.
Dank der Einführung ist Thomas zweifelsfreier Sympathieträger, zumal sowohl seine tiefe Verletztheit wie auch seine Entrüstung nachvollziehbar sind. Aber dann macht er einen tiefgreifenden Wandel durch: Aus dem Hallodri wird ein hartherziger Zyniker, der seiner Frau fortan mit frostiger Kälte begegnet. Dass sie postwendend zum Gegenangriff übergeht, macht ihre Position nicht besser; derart negativ besetzte weibliche Hauptfiguren gibt es im TV-Drama nur noch höchst selten. Eine ungemein berührende Rolle spielt Michael Wittenborn als Milans mittlerweile an Alzheimer erkrankter Erzeuger, der mit seinen heiter-melancholischen Auftritten den letzten Akt dominiert.
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Christiane Paul (r.) in 'Nie mehr wie es war' Foto:ZDF / Erika Hauri Von Til Schweiger bis Moritz Bleibtreu Kein Wunder eigentlich, hat sie in ihrer Filmografie doch inzwischen eine Reihe prominent besetzter Streifen: 'Workaholic' (1996) mit Tobias Moretti und Ralf Bauer, 'Knockin' on Heaven's Door' (1997) mit Til Schweiger und Jan Josef Liefers, 'Das Leben ist eine Baustelle' (1997) mit Jürgen Vogel und Heino Ferch, 'Die Häupter meiner Lieben' (1999) mit Heike Makatsch und Stephan Luca, 'Im Juli' (2000) von Fatih Akin mit Moritz Bleibtreu. Emmy für 'Unterm Radar' Seit sie sich ganz für die Schauspielerei entschieden hat, ist Christiane Paul im Schnitt in drei bis vier Produktionen pro Jahr zu sehen - darunter in internationalen Erfolgen wie (2013).
Einen vorläufigen Karrierehöhepunkt feierte die zweifache Mutter - und mit ihr die ganze deutsche Filmbranche - 2016, als sie mit dem International Emmy Award als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle einer Richterin und alleinerziehenden Mutter im Thriller 'Unterm Radar' (2015) ausgezeichnet wurde. 'Nie mehr wie es war' 'Nie mehr wie es war': Vater und Sohn? Tomas (Fritz Karl) und Milan Frese (Matti Schmidt-Schaller) Foto:ZDF / Erika Hauri Dass die im Ost-Berliner Bezirk Pankow geborene Schauspielerin zu den Besten ihrer Zunft gehört, zeigt sie nun abermals im Familiendrama 'Nie mehr wie es war'.